Endometriose – 200 Millionen Betroffene
Endometriose ist eine chronische Krankheit, die etwa 10 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter betrifft, was weltweit rund 200 Millionen Frauen entspricht. Dies ist jedoch nur eine Schätzung, da die genaue Prävalenz je nach verschiedenen Faktoren variieren kann und die Diagnose oft schwierig zu stellen ist. Die tatsächliche Zahl könnte daher höher sein. Außerdem kann der Schweregrad der Erkrankung von Person zu Person stark variieren.
Endometriose kann schmerzhaft sein
Endometriose ist eine Erkrankung, bei der Reste der Gebärmutterschleimhaut in andere Bereiche des Körpers wandern, anstatt mit dem Menstruationsblut durch die Scheide ausgeschieden zu werden. Diese Gewebereste können zu den Eierstöcken, dem Bauchfell und in schweren Fällen sogar zu den Lungen gelangen. Die wandernden Schleimhautreste können sich entzünden. Auch der Blinddarm kann von Endometriose betroffen sein. Die Krankheit verursacht nicht nur Schmerzen vor oder während der Menstruation, sondern kann auch zu ungewollter Kinderlosigkeit führen.
Die Bedeutung der Ernährung bei Endometriose
Forschungen zeigen, dass eine Ernährung, die reich an Vitamin C, Vitamin E und B-Vitaminen ist, positive Auswirkungen auf Endometriose haben kann. Studien an Ratten legen nahe, dass Vitamin D Endometriose verbessern kann. Zudem haben Studien gezeigt, dass Antioxidantien chronische Schmerzen und Entzündungsmarker bei Frauen mit Endometriose reduzieren.
Endometriose und Östrogendominanz
Endometriose könnte mit einer Östrogendominanz zusammenhängen. Dr. Libby Weaver, eine Biochemikerin mit Spezialisierung auf Ernährung, schreibt:
„Bei Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) ist seit Langem bekannt, dass eine übermäßige Östrogenproduktion die Funktion der Schilddrüse hemmt. Da hormonelle Endometriose ein Zustand extremer Östrogendominanz ist, überrascht der Zusammenhang zwischen Hypothyreose und Endometriose nicht.“
Symptome einer Östrogendominanz
Symptome einer Östrogendominanz können unter anderem starke Menstruationsblutungen, Zwischenblutungen, geschwollene und empfindliche Brüste, Kopfschmerzen während der Menstruation, Wassereinlagerungen sowie fibrozystische Brüste (gutartige Knoten oder strängartige Strukturen im Brustgewebe) sein.
Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)
Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) betrifft etwa sieben Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter. PCOS beinhaltet nicht nur das Vorhandensein vieler Zysten an den Eierstöcken, wie es bei PCO der Fall ist, sondern auch eine Überproduktion männlicher Sexualhormone und unregelmäßige Menstruationszyklen.
Frauen mit PCOS können unregelmäßige Menstruationen und ausbleibende Eisprünge erleben, was sich von PCO unterscheidet, bei dem Frauen regelmäßige Zyklen haben können. PCOS kann auch zu vermehrtem Haarwuchs am Körper und im Gesicht (Hirsutismus), Akne und Übergewicht führen, was bei Frauen mit PCO weniger typisch ist.
Bei PCOS ist die Östrogenproduktion oft unregelmäßig, was die Ovulation hemmt – ein Zustand, der bei Frauen mit PCO nicht unbedingt auftritt. Insulinresistenz, die zu hohen Insulinspiegeln und möglicherweise erhöhten Blutzuckerwerten führt, ist ebenfalls häufiger bei PCOS als bei PCO.
Um PCOS zu bewältigen, ist es wichtig, eine ausgewogene Ernährung und einen nachhaltigen Lebensstil mit regelmäßiger körperlicher Aktivität zu fördern.
Polyzystische Ovarien (PCO)
Polyzystische Ovarien (PCO) betreffen bis zu 20–30 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter. PCO bedeutet, dass die Eierstöcke viele Zysten aufweisen, was durch Ultraschall sichtbar gemacht werden kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Frauen mit PCO nicht unbedingt eine Überproduktion männlicher Hormone oder unregelmäßige Menstruationszyklen haben, wie es bei PCOS der Fall ist.
Frauen mit PCO können normale Menstruationszyklen und normale Androgenspiegel (männliche Hormone) haben. Dies unterscheidet sich von PCOS, wo diese Symptome stärker ausgeprägt sind. PCO selbst führt nicht zu Akne, Übergewicht oder unregelmäßiger Östrogenproduktion. Treten diese Symptome jedoch auf, könnte dies ein Hinweis auf PCOS sein.
Empfehlungen bei Endometriose, PCOS und PCO
- Essen Sie eine Paleo-Diät mit biologisch angebautem, grasgefüttertem Fleisch, Innereien, Obst, Beeren und Gemüsesorten mit niedrigem Anteil an Antinährstoffen, wie Karotten und Artischocken. Vermeiden Sie Junkfood, Zucker, raffinierte Kohlenhydrate, Transfette und pflanzliche Öle.
- Reduzieren Sie chronischen Stress. Stress kann Progesteron abbauen und zu Östrogendominanz führen.
- Trainieren und schwitzen Sie regelmäßig.
- Behandeln Sie Magen-Darm-Probleme und fördern Sie eine gesunde Leberfunktion, da die Leber überschüssiges Östrogen abbaut.
- Vermeiden Sie östrogenähnliche Chemikalien wie BPA und Phthalate.
- Halten Sie ein gesundes Körpergewicht.
- Vermeiden Sie Kaffee.
Nahrungsergänzungsmittel bei Endometriose, PCOS und PCO
- Multivitamine
- Probiotika
- Vitamin D
- Magnesium
- Vitamin E
- Vitamin C
- B-Vitamine
- Adaptogene
- Leberentgiftung
Denken Sie daran, dass Nahrungsergänzungsmittel eine Ergänzung zur Ernährung darstellen. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressbewältigung sind entscheidend. Unsere Empfehlungen ersetzen keine ärztliche Behandlung.
Author and Reviewer
Wissenschaftliche Referenzen und Quellen
Referenz anzeigenAnn Surg Treat Res. 2014 Sep;87(3):144-7. doi: 10.4174/astr.2014.87.3.144. Epub 2014 Aug 26. Endometriosis of the appendix. Yoon J, Lee YS, Chang HS, Park CS.
J Endometr. 2013 Jan 1;5(1):17-26. A prospective cohort study of Vitamins B, C, E, and multivitamin intake and endometriosis. Darling AM1, Chavarro JE2, Malspeis S3, Harris HR4, Missmer SA5.
Eur J Pharmacol. 2013 Sep 5;715(1-3):72-5. doi: 10.1016/j.ejphar.2013.06.016. Epub 2013 Jun 25. Regression of endometrial implants treated with vitamin D3 in a rat model of endometriosis. Abbas MA1, Taha MO, Disi AM, Shomaf M.
Transl Res. 2013 Mar;161(3):189-95. doi: 10.1016/j.trsl.2012.05.001. Epub 2012 May 31. Antioxidant supplementation reduces endometriosis-related pelvic pain in humans. Santanam N1, Kavtaradze N, Murphy A, Dominguez C, Parthasarathy S.
Endometriosis symptoms and treatments av Dr Libby Weaver
Oprah’s “Crazy Talk” – Bioidentical Hormones – Helpful or Harmful? (Part 1) av Byron J Richards.